"denkmal für einen salatkopf"

wien summerstage 2004, donaukanal (aus dem werkzyklus: "unreine haut") baujahr 2004 material: gips, eisen, waschmaschine, polyesterharz

bemerkung: das konzept zu diesem objekt geht davon aus, dass es sich bei dem auszustellenden stück in erster linie um etwas denkmalartiges handelt. die allgemeine charakterisierung eines denkmals kann folgendermaßen lauten: ein denkmal ist ein materielles objekt von bestimmter größe, das auf einem podest oder sockel an einem öffentlichen ort zu dem einzigen zweck aufgestellt wird, um angesehen zu werden und dabei im gedächtnis eine vorstellung von größe, macht, dauerhaftigkeit, einzigartigkeit und unvergänglichkeit festzuhalten. ein objekt unter solchen vorgaben zu machen, ist nicht leicht. welches ding kann solche eigenschaften am adäquatesten repräsentieren und um repräsentation handelt es sich hier. ein solches ding muß von größtmöglicher beliebigkeit sein, da nur ein solches objekt den grad an allgemeinheit aufweist, um eigenschaften wie größe, macht, dauerhaftigkeit, einzigartigkeit und unvergänglichkeit repräsentieren zu können. je größer die allgemeingültigkeit, umso größer die beliebigkeit. damit muß man sich abfinden. der salatkopf kam mir als erstes in den sinn. er ist ein objekt von großer beliebigkeit und deshalb bestens geeignet, das allgemeine zu repräsentieren. weit besser jedenfalls als der reiter karl am heldenplatz, dessen herausgeputzte individualität vielleicht fürs familienalbum taugt, aber nicht um macht, größe und ewigkeit zu repräsentieren. wenn man ein denkmal für einen salatkopf macht, so besteht das problem der konkreten, materiellen umsetzung. es gibt dabei natürlich immer mehrere lösungen. die lösung zu der ich hier gelangt bin, scheint mir auf geradezu perfekte weise adäquat zu sein. warum auch immer.
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